Kurzbeschreibung des Konzepts

Die Folgen der Quelle-Insolvenz und des Strukturwandels sind in der Region allgegenwärtig. Um dem entgegenzuwirken und den Standort Nürnberg/Fürth zu stärken, hat die Bayerische Staatsregierung im Herbst 2009 ein Strukturprogramm beschlossen. Dieses beinhaltet neben Programmen zur Wirtschafts- und Technologieförderung Projekte zur sozialen und beruflichen Integration von langzeitarbeitslosen Familien und Alleinerziehenden und deren Kindern. Dafür stellt das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales rund 10 Mio. Euro zur Verfügung. In Fürth wird dieser Ansatz durch „TANDEM – Jugendhilfe und Jobcenter stärken gemeinsam beruflichen und gesellschaftliche Teilhabechancen im SGB II“ umgesetzt, in Nürnberg durch „Perspektiven für Familien: Beschäftigung und Jugendhilfe im Tandem“.

Im Projekt TANDEM werden seit dem 01.07.2010 für einen Zeitraum von drei Jahren Eltern und Alleinerziehende mit Kindern aus der Fürther Innen- und Südstadt betreut. Sie stehen im Leistungsbezug nach dem SGB II und haben aufgrund ihrer geringen beruflichen Qualifikation schlechte Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem weisen sie oft multiple Vermittlungshemmnisse wie unzureichende Sprachkenntnisse und schwierige Lebensbedingungen auf. Jährlich werden bis zu 60 Familien durch das Projektteam, die Erziehungsberatungsstelle und den Bezirkssozialdienst des Jugendamts der Stadt Fürth und das Fallmanagement des Jobcenters Fürth Stadt begleitet.

Kinder aus diesen Familien sind oft materiell benachteiligt, was sich auch auf ihre Bildungs- und Berufschancen auswirkt. Diesen Kindern und deren Eltern sollen in sozialer und beruflicher Hinsicht neue Zukunftschancen eröffnet werden. Das Jobcenter und das Jugendamt müssen hierbei eng kooperieren, um eine Integration in den Arbeitsmarkt und eine psychosoziale Unterstützung der betroffenen Familien zielgerichtet leisten zu können.

Ein Elternteil bzw. der/die Alleinerziehende, wird nach intensiver Beratung zuerst ein halbes Jahr in eine Arbeitsgelegenheit (AGH-M) und danach für den gleichen Zeitraum in ein für das Projekt geschaffene sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis (AGH-E) vermittelt. Während dieser Zeit erhält der arbeitende Elternteil bzw. der/die Alleinerziehende eine allgemeine und berufliche Qualifizierung durch die Träger der Arbeitsgelegenheiten und die gesamte Familie wird von dem Jobcenter Fürth Stadt in beruflichen Fragen persönlich beraten. Angestrebt wird die Vermittlung in den regulären Arbeitsmarkt. Alleinerziehende werden in der Regel in Teilzeit beschäftigt. Individuelle Beratung und psychosoziale Angebote des Projektteams zur Familienunterstützung begleiten diesen Prozess, verbessern die Lebenssituation für die gesamte Familie und fördern die Kinder in ihrer Entwicklung. Etwaige Lücken in der Angebotspalette der Institutionen werden durch sozialräumlich orientierte Mikroprojekte kurzfristig und unbürokratisch geschlossen, die Förderung von Selbsthilfepotentialen, Nachbarschaftshilfe und bürgerschaftlichem Engagement soll  gefördert werden, um tragfähige dezentrale Strukturen für Familien und Kinder aufzubauen.

Das Modellprojekt entstand auf Anregung des Wirtschaftsreferats/ Stabstelle für Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsförderung der Stadt Fürth. Als Partner arbeiten das Jobcenter Fürth Stadt, das Jugendamt der Stadt Fürth mit dem Bezirkssozialdienst und der Erziehungsberatungsstelle, die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft elan GmbH, das Wertstoffzentrum Veitsbronn gGmbH und die Kirchliche Beschäftigungsinitiative Mitarbeiten e.V. (KBI) sowie andere kommunale und freie Träger zusammen.

Das vollständige Konzept, wie es vom Bayerischen Staatsministerium bewilligt wurde, finden Sie hier.

TANDEM, Stadt Fürth, Soziale Dienste Tel. 0911/974-1643, Fax 0911/974-1646, TANDEM@fuerth.de
Projekt TANDEM Fürth